Scham gilt oftmals als etwas, das es zu überwinden gilt: als lähmend, peinlich, unangenehm. Grundsätzlich ist sie jedoch eine zutiefst soziale Emotion – ein innerer Kompass für Verletzlichkeit, kollektives wie individuelles Grenzempfinden und letztlich Zugehörigkeit. So betrachten zahlreiche Kulturen das Gefühl der Scham nicht als Makel, sondern als moralische Ressource, gesellschaftliches Regulativ oder spirituelle Praxis.
Anlässlich des PROBENSTART#3 zum Auftakt der Arbeit an Alfred Jarrys Groteske KÖNIG UBU ist Elisabeth Vanderheiden zu Gast, welche seit Jahren zu Scham als Ressource forscht. Die Pädagogin inspiriert mit Impulsen, Fragen und Gedankenexperimenten zu einer Annäherung an das Thema. Eine Einladung, Scham nicht nur als Begrenzung, sondern auch als Potential zur Begegnung zu verstehen.